Heute war ich erneut bei Birgit von
Knitart.de in Hamm zu besuch.
Mittlerweile ist Birgit offiziele Spinnrad Händlerin und hat im Gartenhaus eine richtige Spinnwerkstatt mit jederMenge Spinnrädern zum Testen, einer Kardiermaschine, ein Blending Bord, Handkarden und Spinnfasern bis zum abwinken.
Es ist einfach toll, so viele verschiedene Spinnräder ausprobieren zu dürfen. Eigentlich machen ja alle Spinnräder das gleiche, aber es ist wie bei einem Auto. Alle fahren, aber ob man damit zurecht kommt, oder nicht, ob es Größentechnisch passt und wie viel PS oder welche Sonderausstattung man haben möchte, ist einem selber, bzw dem Geldbeutel überlassen.
Ich hatte mir im Vorfeld schon genaus überlegt, was ich auf jedenfall testen möchte.
Zum einen war da der Doppeltritt und die höheren Übersetzungen. Wichtig war mich auch, das sich das Spinnrad durch optionales Zubehör an verschiedene Situationen anpassen läßt.
Wichtig war mir auch die Sicherheit, da in meinem Haushalt ja ein Kleinkind wohnt, andererseits darf das Rad auch nicht zu groß sein, da der Platz in meiner Wohnung begrenzt ist.
Zusätzlich hatte ich mir als Preisrahmen die 400 € Grenze gesetzt, da hiermit die Anfängerspinnräder der großen Marken abgedeckt sind und es zusätzlich ein paar sehr interessante Modelle in die Auswahl mit einbindet.
Schon im Vorfeld für einen Test ausgesucht hatte ich mir daher das Ashford Kiwi und das Kromski Fantasia. Zusätzlich das etwas teurere Reisespinnrad Kromski Sonata, da es sich klein zusammen falten lässt und ein Louet Doppeltritt. Mit in diese Klasse würde auch das Woolmaker Bliss fallen, dies wird von Birgit leider nicht angeboten.
Als erstes habe ich das Ashford Kiwi getestet. Das Rad ist schwer und massiv, wirkt aber sehr zierlich. Das Schwungrad ist aus MDF und ist im unbehandelten Zustand optisch nicht so ansprechend, aber die Trittbretter sind schön groß und es ist leise.
Dran gesetzt, los gesponnen und das lief und lief und lief. Und irgendwie konnte ich gar nicht mehr aufhören.
Danach kam das Kromski Fantasia dran. Optisch finde ich es toll, da es sehr futuristisch aussieht.
Das Fantasia ist bestimmt ein tolles Rad, aber es hat als Standfläche die T-Form und ist daher sehr kippelig. Zusätzlich ist es sehr leicht. Das ist zwar prinzipell nichts schlechtes, aber bei einem Kleinkind ist das nicht das richtige. Da ich ja auch den massiven Panzer gewöhnt bin, sind wir beim spinnen keine Freunde geworden.
Die Louet Spinnräder fallen für mich sofort raus, da die Trittbretter sehr klein sind. Erschwerend kommt hinzu, das Bauartbedingt die Verbindung zwischen Trittbrett und Knecht so konstruiert ist, das ich mir die Zehen dazwischen klemme. Dies war schon bei dem Einzeltritt so, aber ich mußte den Doppeltritt natürlich trotzdem einmal testen. Autsch!
Das Kromski Sonata ist ganz anders als das Fantasie. Da es ein Reisespinnrad ist, kann man es klein Zusammenklappen und es kommt mit einem gepolsterten Transportrucksack. Die Trittbretter sind ebenfalls recht klein, aber da der Verbindung Trittbrett/Knecht anders ist, kann man sich nicht klemmen.
Da man es leicht Transportieren können soll, ist das Rad sehr leicht. Es hat zwar einen gute Standfläche, aber durch das Gewicht wandert es gerne.
Leider ist das Sonata ein kleiner Ölfresser, der ständig quischt. Mir persönlich kam es vor, als wäre das Rad noch lauter als der Panzer. Und bei dem ist während des Spinnens Fernseh schauen nicht möglich.
Ich bin mehrmals zwischen dem Sonata und dem Kiwi hin und her gewechselt, aber das Spinnen hat auf dem Kiwi einfach mehr Spaß gemacht. Und auch im Gesamtpaket passt das Kiwi am besten. Damit steht fest, das Kiwi wird mein nächstes Spinnrad.
Nachdem diese Entscheidung gefallen ist, durfte ich auch noch andere Spinnräder testen, die Preislich deutlich teurer lagen.
Ich muß sagen, man merkt schon, warum verschiedene Räder teurer sind. Es fängt bei dem Massivholz an, es geht über die reine Optik weiter, und hört bei den Spinneigenschaften auf.
Allerdings mußte ich auch feststellen, das nicht alle Räder den höheren Preis verdienen.
Besonders interesant war auch die Erfahrung einen Rohlog auf dem Kardierbrett/Blending Bord zu erstellen und dann zu verspinnen.
Ich hatte auf jedenfall einen tollen Vormittag und habe viel gelernt, und neues ausprobiert.